Anatomisch gesehen entspricht der Huf einem Finger- bzw. Zehennagel bei den Primaten. Der Nagel
ist quasi zu einem umfassenden Horngebilde um die Gliedmaßenspitze geworden. Solche
Horngebilde werden bei den Unpaarhufern, wie es die Pferde sind, Huf genannt. Bei den
Paarhufern wie den Schweinen, Rindern oder Hirschen spricht man von Klauen. Die Mehrheit
der Säugetiere besitzt Krallen. Der Pferdehuf ist ein besonderes Naturkunstwerk. Auf ihm
lastet nicht nur das ganze Gewicht des Pferdes, und das sind immerhin mehrere hundert
Kilogramm, sondern er federt auch bei jedem Schritt und Sprung die Stoßwirkung ab und
verstärkt bei Belastung sogar noch die Durchblutung des Hufes. Bei entsprechender
Geschwindigkeit kann am Huf des Pferdes schnell eine Punktbelastung von mehreren
Tonnen zusammenkommen. Ohne seine Hufe kann ein Pferd überhaupt nicht laufen. Es ist
daher außerordentlich wichtig, diesen Körperteil des Pferdes durch Ernährung und
entsprechender Pflege gesund zu erhalten. Bei der Ernährung des Pferdes muss auf
Ausgewogenheit geachtet werden. Zur notwendigen Pflege gehört vor allem
ausreichende Bewegung. In freier Natur legt ein Pferd am Tag zwischen drei und
fünfzehn Kilometer zurück. Dabei werden diese Strecken vorwiegend im Schritt-Tempo
zurückgelegt. Ein solches langsames Dahinschreiten sorgt für die optimale
Durchblutung der einzelnen Hufbestandteile wie Hufknorpel und Huflederhaut. So
wird ein gutes Hornwachstum gefördert. Stehen die Pferde zu viel und zu lange
in einer Box, ist die Durchblutung nicht optimal und der Huf kann erkranken.
Zur Gesunderhaltung des Hufes gehört auch die so genannte natürliche
Hufpflege, dass heißt, dem Huf werden die Substanzen zugeführt, welche ihm
auch in der Natur geboten würden. Dazu zählen zum Beispiel Wasser, Lehm
und Moor. Ein Huf benötigt unbedingt ausreichend Feuchtigkeit, die man
ihm über einen Wasserschlauch anbieten kann oder durch Laufen über eine
feuchte Wiese. An trockenen Tagen kann man das Pferd durch einen Bach
führen, die Hufe in einen Eimer Wasser stellen, oder auch über das
Anbieten von feuchten Lehm, einer Moorpaste oder einem selbst
angerührten Leinsamenbrei nachhelfen. Weiterhin zur Pflege gehören
eine saubere Box und die regelmäßige Reinigung der Hufe mit dem
Entfernen von Fremdkörpern. Ein schlechte Hufpflege kann zu
brüchigen Hufen führen, zu Entzündungen und Druckstellen,
Abszessen, Geschwüren und zur gefürchteten Strahlfäule.
Autor: Andreas Mettler
Email: presse[at]mettlerweb.de
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