Gesellschaftsspiele haben in jeder Gesellschaft eine wichtige Funktion. Sie bringen die Menschen
-spielend- zusammen und man lernt sich -spielend- kennen. Ob in Europa und USA, die einen
riesigen Spielmarkt haben oder in afrikanischen Ländern und Indien, wo die Menschen über so
wunderbar einfache aber immer spannende Brettspiele wie Bao oder Mancala zusammenkommen, sind
Scharaden, Rätsel- oder Brettspiele eine ungemein beliebte Beschäftigung. Im Spiel kann man
etwas von sich einbringen, was in der normalen Konversation beim gemeinsamen Essen oder
Trinken einfach selten den Weg nach "draußen" findet. Zudem ist es so, dass manche Spiele
quasi einen Mikrokosmos des echten Lebens, der echten Welt abbilden. Das legendäre
Brettspiel "Monopoly", das im Jahr 2010 sein 75. Geburtstag feiert und von dem seit
1935 mehr als 250 Millionen Exemplare verkauft wurden, ist das erfolgreichste
Brettspiel aller Zeiten. Auch in Deutschland rangiert Monopoly immer noch auf Platz
Eins des Spiele-Marktes. Und das hat natürlich seinen Grund. In diesem Spiel kann
man spielend erleben, wie Wirtschaft funktioniert, wie man mit Glück, Verstand und
Frechheit seine Pfründe vermehren kann. Und da kommt der Charakter jedes einzelnen
Spielers zur Geltung. Ist er rücksichtslos, sucht er nur den bedingungslosen
Erfolg oder kann er kooperieren um einem höheren Zweck zu dienen. Wenn es ihm
auch darum geht, das Spiel am Laufen zu halten, so dass alle immer wieder ein
Chance haben können, sich hier mit Kapital und Immobilien zu versorgen, dann
wird er -auch wenn er es könnte- nicht so viele Hotels auf die teuersten
Straßen bauen, denn schon ein Besuch auf einer solchen bebauten Straße kann
den Gegner mit einem Schlag ruinieren. Baut er weniger groß, hat er die
Chance, stetig durchaus annehmbare Beträge zu kassieren, kann damit auch
seine Werte steigern, provoziert so aber nicht den finanziellen
Zusammenbruch seiner Gegner. Das Spiel kann weiter gehen. Aber, wie im
echten Leben, kann auch im Monopoly mal die Bank gesprengt werden. Das
geschieht zwar nicht so häufig, aber das Spiel bestätigt dadurch nicht
nur seinen gesellschaftlich-relevanten Charakter sondern obendrein
noch einen prophetischen; denn die Weltwirtschaftskrise 2009 war ja
definitiv eine Krise der Finanzwelt.
Autor: Andreas Mettler
Email: presse[at]mettlerweb.de
Sie wollen auf diese Seite verlinken? Hier der Link:
|
 |
 |
Wissen ist Nutzen |
|
|
|